Technische Hinweise

Bestellangaben

Um zeitraubende Rückfragen bei Anfragen und Bestellungen zu vermeiden, und damit wir Ihnen eine einwandfreie Lieferung gewährleisten können, benötigen wir unbedingt folgende Angaben:

  • Stückzahl
  • Typenbezeichnung
  • Primärspannungen und Frequenzen
  • Sekundärspannungen
  • Sekundärleistungen oder -ströme
  • Bei mehreren Sekundärspannungen, ob alle gleichzeitig oder nur einzeln belastet werden
  • Bei mehreren Sekundärspannungen ist die Leistung oder die Stromstärke für jede Spannung einzeln anzugeben
  • Ob getrennte Wicklungen oder Anzapfungen
  • Angaben über die Ausführung

Alle Spannungen und Ströme sind in Effektivwerten anzugeben. Bei Abweichung von dieser Regel ist dies speziell zu vermerken.

Berechnung und Auslegung

Die Berechnung der Transformatoren erfolgt mittels professionellen Programmen. Sofern über die gewünschte Kerngrösse, die maximale Leerlaufspannung, die maximale Temperaturerhöhung und sonstige Betriebsbedingungen keine Angaben gemacht werden, wird der Transformator nach den Normen EN 60742 ausgelegt.

Ohne spezielle Angaben werden unsere Transformatoren und Netzgeräte für eine Umgebungstemperatur von max. 40°C ausgelegt. Sollte sich im Nachhinein zeigen, dass die Geräte bei höheren Temperaturen eingesetzt werden müssen, so können diese ohne Schaden zu nehmen mit den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen verminderten Typenleistungen betrieben werden.

umgebungstemperatur

Alle in unserem Katalog angegebenen Leistungen sind die maximal entnehmbaren Leistungen unserer Transformatoren und Geräte. Diese Angaben beruhen auf einer galvanisch getrennten Eingangs- und Ausgangswicklung, bei Dauerbetrieb, Eingangsnennspannung, Nennfrequenz und einer Umgebungstemperatur von 40°C. Diese Leistungen können durch kornorientierte Bleche oder Schnittbandkerne zum Teil noch erheblich (bis ca. 25 %) gesteigert werden.

Schaltgruppen

Dreiphasen-Transformatoren werden nach folgenden Schaltgruppen ausgeführt:

schaltgruppen

Schaltgruppen mit Zick-Zack-Schaltung ergeben eine Erhöhung der Typenleistung von 8%.

Typenleistung

Spartransformatoren haben eine Typenleistung, welche kleiner ist als die Durchgangsleistung.
Sie errechnet sich nach der Formel:

typenleistung

Blechqualität

Normalkern-Transformatoren

Ohne besondere Angaben bei der Bestellung verwenden wir für alle Transformatoren das herkömmliche Dynamoblech. Diese Ausführung ist die günstigste Art und wird deshalb auch vorwiegend angewendet.

Spezialkern-Transformatoren

Werden kleinere Abmessungen verlangt, so können die Transformatoren mit kaltgewalztem, kornorientiertem Transformatorenblech oder mit Schnittbandkern ausgeführt werden. Durch diese Massnahme ergibt der gleiche Kerntyp bis zu ca. 25 % mehr Leistung. Ohne spezielle Angabe werden alle Spezialkern-Transformatoren nach diesen Gesichtspunkten dimensioniert.
Wünschen Sie besonders kleine Verlustleistungen oder kleine magnetische Streufelder in der Umgebung des Transformators, so wird dies ebenfalls durch einen Spezialkern-Transformator erreicht. Ausführliche Angaben sind bei der Bestellung unbedingt erforderlich.

Leerlaufspannungserhöhungen

Dem Transformator nachgeschaltete, spannungsempfindliche Bauteile werden oft mangels Berücksichtigung der Leerlaufspannung von Kleintransformatoren beschädigt.
Bei Nennlast und Primärnennspannung gibt ein Transformator seine Sekundärnennspannung mit einer Toleranz von ±4 % ab. Unbelastet steigt die Sekundärspannung entsprechend der Typenleistung des Transformators an.
Aus der nachstehenden Darstellung ist der Spannungsanstieg in %, bei einem normal ausgelegten Transformator, in Abhängigkeit von der Typenleistung, in VA angegeben.

leerlaufspannungserhöhungen

Kleinere Werte können durch Verwendung eines grösseren Transformators erreicht werden.
Bei Spartransformatoren (Autotransformatoren) wird die Spannungserhöhung genau wie die Typenleistung um den Sparfaktor kleiner.

Begriffsbestimmungen

Elektrische Grössen

Elektrische Grössen

Primärnennspannung in Volt (V)

ist die am Transformator angegebene Netzspannung, bei Dreiphasen-Transformatoren die verkettete Spannung der 3 Aussenleiter (Phasen) gegeneinander. Ist die Primärwicklung mit Anzapfungen versehen, so gilt der Transformator als solcher mit mehreren Primärnennspannungen.

Nennfrequenz in Hertz (Hz)

ist die auf dem Transformator angegebene Frequenz. Transformatoren für 50 Hz können ohne besondere Massnahmen auch an Netzen mit 60 Hz verwendet werden. Für Leistungen ab 16 kVA sollten sie jedoch für die Betriebsfrequenz bestellt werden.

Sekundärnennstrom in Ampere (A) oder in Milliampere (mA)

ist der auf dem Transformator angegebene Sekundärstrom, bei Primärnennspannung und Nennfrequenz.

Sekundärnennspannung in Volt (V)

ist die bei Primärnennspannung, Nennfrequenz und Sekundärnennstrom auftretende Spannung bei einem Leistungsfaktor von 1. Sie ist auf dem Transformator angegeben. Toleranz ±4 %.

Leerlaufspannung in Volt (V)

ist die gemessene Sekundärspannung eines unbelasteten Transformators bei Primärnennspannung und Nennfrequenz.

Nennleistung in Voltampere (VA) oder Kilovoltampere (kVA)

ist das Produkt aus Sekundärnennspannung und Sekundärnennstrom; bei Dreiphasen-Transformatoren das Produkt: √3 x Sekundärnennspannung x Sekundärnennstrom. Die im Katalog angegebenen Nennleistungen gelten für Dauerbetrieb bei 50/60 Hz und einer Umgebungstemperatur von 40°C bis max. 1000 m über Meer.

Leerlaufverlust in Watt (W)

ist die von dem an Primärnennspannung angeschlossenen Transformator bei Nennfrequenz und bei offener Sekundärwicklung aufgenommene Wirkleistung.

Leerlaufstrom in Ampere (A) oder Milliampere (mA)

ist der Primärstrom des unbelasteten Transformators bei Primärnennspannung und Nennfrequenz.

Kurzschlussfestigkeit

Kurzschlussfestigkeit

Nicht kurzschlussfester Transformator

ist ein Transformator ohne Schutzvorrichtung gegen übermässige Temperaturerhöhung. Der Schutz des Transformators muss mit einer Schutzvorrichtung in der Installation erfolgen.

Kurzschlussfester Transformator

ist ein Transformator, bei dem die Temperaturerhöhung im Kurzschlussfall oder bei Überlast die vorgeschriebenen Grenzen nicht überschreitet und der nach dem Entfernen der Überlast oder des Kurzschlusses weiterhin allen Anforderungen der zugrunde gelegten Norm entspricht.

Bedingt kurzschlussfester Transformator

ist ein Transformator, der eine Schutzvorrichtung wie z.B. eine Sicherung, einen Überstromauslöser oder einen Temperaturbegrenzer enthält, die den Primär- oder Sekundärstromkreis öffnet, wenn der Transformator überlastet oder kurzgeschlossen wird.

Unbedingt kurzschlussfester Transformator

ist ein Transformator ohne Schutzeinrichtung, bei welchem die Temperatur bei Überlast oder Kurzschluss die festgelegten Grenztemperaturen nicht überschreitet.

Betriebsarten

Betriebsarten

Dauerbetrieb (DB)

Die Betriebszeit ist mindestens so lang, dass die Beharrungstemperatur erreicht wird.

Kurzzeitbetrieb (KB)

Die als zulässig angegebene Betriebszeit ist so kurz, dass die Beharrungstemperatur nicht erreicht wird. Die nachfolgende Betriebspause, in welcher der Transformator eingangsseitig vom Netz getrennt ist, ist aber lang genug, um die Abkühlung auf Umgebungstemperatur zu erreichen.

Durchlaufbetrieb mit Kurzzeitbelastung (DKB)

Der Transformator liegt eingangsseitig dauernd am Netz; die angegebene zulässige Belastungszeit ist so kurz, dass die Beharrungstemperatur nicht erreicht wird. Die nachfolgende Belastungspause ist aber lang genug, um die Abkühlung auf Beharrungstemperatur im Leerlauf zu erreichen.

Schutzklassen

Betriebsarten

Klasse I

sind Transformatoren, die überall mindestens Basisisolation aufweisen und mit einer Vorrichtung für den Anschluss des Schutzleiters versehen sind.

Klasse II

sind Transformatoren, die überall mindestens doppelte und/oder verstärkte Isolierung aufweisen und keine Vorrichtung zum Anschluss eines Schutzleiters besitzen.

Allgemeine Anforderungen

Transformatoren müssen so gebaut und beschaffen sein, dass bei normalem Gebrauch, bei voraussehbarem unsachgemässem Gebrauch sowie bei voraussehbaren Störungsfällen an Bestandteilen der Transformatoren keine Gefahr für den Benützer oder die Umgebung entsteht.

Isolierstoffklassen

Isolierstoffklassen

Schutzarten

Die Kennzeichnung der IP-Schutzart erfolgt durch 2 Kernziffern.

schutzarten

Anwendungsbeispiele

IP00   Für normale, offene Transformatoren

IP20   Für Netzteile und Transformatoren, welche mit einem Schutzgehäuse mit Kühlschlitzen eingebaut sind.

IP40   Für Steckernetzteile und Transformatoren in einem geschlossenen Gehäuse ohne Kühlschlitz

IP23   Transformatoren eingebaut in Schutzgehäuse für Inneninstallation

Serie- und Parallelschaltung

serie-und-prarallelschaltung

Symbole

Werden Symbole verwendet, so müssen die nachstehenden benutzt werden:symbole